Niemand aus unserem Güstrower Ortsverein der Goethe-Gesellschaft war schon in Ludwigsburg gewesen, und so waren Spannung und Interesse so groß, dass wir mit sieben Mitgliedern anreisten. Als wir nach langer Bahnfahrt vor den Bahnhof traten, entdeckten wir hocherfreut die schon mehrfach im Veranstaltungsprogramm angekündigte Musikhalle, die dann für den Tagungszeitraum auch unser Arbeits- und Kommunikationszentrum werden sollte. Wir glaubten, am Ziel angekommen zu sein. Doch leider waren weder ein Aufsteller noch ein Hinweis auf die Goethetagung zu finden. Also meldeten wir uns zunächst im Hotel an und versuchten die Kontaktaufnahme zum nächstmöglichen Programmtermin. So trafen wir auf dem Synagogenplatz die anderen Teilnehmer. Jetzt konnte auch für uns das Programm beginnen. Lieder konnten wir aufgrund der Zugverspätung nicht an der Einweihung des „Steins des guten Geschicks“ und dem Eröffnungsempfang im Goethe-Gymnasium teilnehmen. Doch die von begeisterten Teilnehmern uns übermittelten Eindrücke waren beeindruckend und hinterließen bei uns die Gewissheit, Wichtiges und Repräsentatives verpasst zu haben.
Die Goethe-Gesellschaft Ludwigsburg mit ihrem engagierten wie umsichtigen Vorsitzenden, Werner Fleig, hatte ein anspruchsvolles Arbeits- und Begleitprogramm für alle Teilnehmer vorbereitet. Neben dem Arbeitsprogramm gab es ein vielfältiges Begleitprogramm, das Führungen in der Stadt, zum und im Residenzschloss, den Besuch des Deutschen Literatur-Archivs Marbach und des Friedrich-Schiller-Museums, des Philipp-Matthäus-Museums in Kornwestheim u. a. einschloss. Zu unserer Teilnehmergruppe gehörte in diesem Jahr auch ein neues Mitglied, das zum ersten Mal zur Tagung der Ortsvereine der Goethe-Gesellschaft kam und voller Begeisterung über das Begleitprogramm wieder nach Hause fuhr. Uns allen wird die Fahrt nach Marbach ins Literaturarchiv mit den drei Führungen besonders in Erinnerung bleiben. Wie klein und unscheinbar war das Geburtshaus von Friedrich Schiller! Zum Glück wurden ihm ein Denkmal und ein Museum in Marbach gewidmet, das wir aber aus Zeitgründen nicht kennenlernen konnten. Wir erfuhren vieles zur Geschichte von Stadt und Schloss Ludwigsburg und konnten zu Fuß einiges selbstständig erkunden.
Der Abschlussabend im Württemberger Hof – diesem schönen Haus – war besonders gelungen. Da kann man jedes Jahr wunderbar Goethes Geburtstag feiern, wie es die Ludwigsburger Goethe-Ortsvereinigung traditionell realisiert.
Neben den kulturellen Höhepunkten gab es natürlich auch die wichtige Arbeitsberatung. Wie immer wurden Kontakte gepflegt und Jahresprogramme ausgetauscht, um Anregungen für die eigene Arbeit zu gewinnen. Die Ludwigsburger hatten selbst viel Material bereitgestellt. Viel Zeit verbrachten wir Vorstände mit einem Workshop. Anliegen war, wie können wir als Verein unsere Außenwirkung verbessern und mehr jüngere Mitglieder gewinnen. Wir wissen nicht, mit welchem Erkenntnisgewinn die anderen Teilnehmer den Workshop erlebt haben, aber uns hat diese Arbeitsweise und Diskussion keine neuen Einsichten vermittelt.
Ganz herzlich bedanken wir uns bei der Ludwigsburger Goethe-Gesellschaft für die Organisation und Gestaltung dieser Tagung mit den vielen kulturellen Höhepunkten. Es ist ihren Mitgliedern ausgezeichnet gelungen, uns über das Wirken der Ludwigsburger Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft zu informieren, eine wirksame Arbeitsatmosphäre für die Goethefreunde und den gemeinsamen Gedankenaustausch zu schaffen und ein so vielfältiges wie interessantes Beiprogramm bereitzustellen.